Magyar Vizsla

Klassifikation:

FCI-Gruppe 7 – Vorstehhunde

Ursprung:

Ungarn

Verwendung:

Vorstehhund, Vollgebrauchsjagdhund

Farben:

Abstufungen von semmelgelb bis rehbraun

Stockmass +
Gew. (Rüde):

58-64 cm
k.A.

Stockmass +
Gew. (Hündin):

54-60 cm
k.A.

Weitere Bilder finden Sie am Seitenende.

Beschreibung

In den meisten Rassebeschreibungen wird der Magyar Vizsla als leichtführiger
temperamentvoller, sensibler und freundlicher Hund beschrieben.

Er besitzt eine elegante ansprechende Erscheinung mit bernsteinfarbenen Augen, die den Führer hingebungsvoll anblicken.

Der Vizsla ist ein Hund, der unbedingt die Familienzugehörigkeit fühlen will, nur dann kann er seine außerordentlichen Fähigkeiten entwickeln und ausleben.

Diese Rasse fordert auch von ihrem Führer Sensibilität und Einfühlungsvermögen.

Er zeigt eine angewölfte Anlage zum Grundgehorsam und bei entsprechender Zuwendung schließt er sich seinem Führer bedingungslos an. Seine Anhängigkeit und seine enge Bindung zum Führer sorgen dafür, dass er mit ständiger Anlehnung an sein Herrchen, also mit ihm jagt. Er lässt sich durch ständigen Blickkontakt problemlos durch Handzeichen führen.

Er zeigt oft ein ausgesprochenes körperliches Kontaktbedürfnis, das manchmal sogar fast etwas aufdringlich wirken kann. Er ist ein sehr intelligenter, neugieriger und lernwilliger Partner. Und daher muss man, um einen Vizsla führen zu können, zu der bedingungslosen Partnerschaft Hund-Mensch bereit sein.

Jagdlich eignet er sich zu Niederwildjagden, bei denen es sowohl auf das Stöbern, als auch auf den sauberen Apport ankommt, und zur Wasserarbeit. Er ist ein guter Schweißhund und eignet sich durch seine Intelligenz und Führigkeit durchaus für Drückjagden.

Er ist im Vergleich zu anderen Vorstehhunden eher ein Spätentwickler. Gibt man in der Ausbildung seinem Hund jedoch die Zeit, die er braucht, wird er im Jagdalltag ein sehr zuverlässiger Partner sein, der dann nicht mehr fehlen darf.

Er ist durch seine Passion ein Vollblüter unter den Hunden und braucht, um seine Ausgeglichenheit zu finden, Aufgaben und sehr viel Auslauf, Beschäftigung und Zuwendung.

Werden diese Aufgaben erfüllt, kann er auch ein wunderbarer Familienhund sein.

Bei der Anschaffung eines Vizslas sollten Nichtjäger gut überlegen und prüfen, ob sie tatsächlich bereit und in der Lage sind, einen Großteil ihrer Freizeit dem Hund zu widmen.

Mit Spazierengehen, Joggen und Radfahren allein ist es nicht getan:

Dieser Hund braucht Kopf- und v.a. Nasenarbeit. Und, um es noch einmal zu betonen:

Er möchte überall dabei sein!

Geschichte

Der Magyar Vizsla gehört zu den ältesten Jagdhunderassen überhaupt. Schon im 13. Jahrhundert wird über gelbe Vizslas berichtet, die die Magyaren neben einer Reihe weiterer Hunde begleiteten. Zunächst wurden sie von den Magyaren als Vogelhunde eingesetzt.

Die Magyaren kamen aus den Steppen Russlands und ließen sich in der ungarischen Ebene nieder. Dies erklärt, warum der Vizsla mit seinem hellen Nasenschwamm, seinem Haarkleid und seiner Form den helleren Windhunden der russischen Steppe ähnelt.

Ende des 19. Jahrhunderts führten die ungarischen Adligen Fasane und Damwild zur Bereicherung des Wildbesatzes ein. Es kamen englische und mährische Jagdherren und brachten ihre Retriever mit. Diese wurden mit den Vizslas gekreuzt.

Gegen 1880 kamen Pointer und Irische Setter in die Zuchtlinien und es wurde das erste Zuchtbuch geführt.

Um 1930 entstand bei den ungarischen Jägern die Idee, eine Rasse zu züchten mit etwas widerstandsfähigerem Haarkleid: es wurde der Deutsch Drahthaar eingekreuzt. Und so entstand die Rasse des Ungarisch Drahthaar.

Zum Rassestandard

Ungarisch Kurzhaar:
Mittelgroßer, eleganter Jagdhund von edlem Äußeren.
Kurzes, semmelgelbes Haarkleid.
Eher leichter, trockener, hagerer Aufbau mit Widerspiegeln der Harmonie zwischen Kraft und Schönheit.

Ungarisch Drahthaar:
Lebhafter, semmelgelber, trockener und hagerer Jagdhund.
Körperbau etwas robuster als der des Ungarisch Kurzhaar.
Haarkleid drahtig, kräftig und anliegend.

In Deutschland gibt es nur einen Zuchtverband mit FCI und VDH-Papieren, den Verein Ungarischer Vorstehhunde e.V.

Die Rasse wird im Landesverband betreut vom:

Verein Ungarischer Vorstehhunde e.V.
Kathrin Helwig
Sportweg 35
34613 Schwalmstadt

Autor: Kathrin Helwig, LO der Landesgruppe Hessen des VUV. Mit freundlicher Genehmigung von Ingeborg Caminneci, der Autorin des Buches Der Magyar Vizsla.

Februar 2009