Klassifikation:
Großer Schweizer Sennenhund
FCI-Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Farben:
Die Grundfarbe ist schwarz mit rostroten und symetrischen weißen Abzeichen
Stockmass +
Gew. (Rüde):
65 – 72 cm
k.A.
Stockmass +
Gew. (Hündin):
60 – 68 cm
k.A.
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Beschreibung
Die von Prof. Heim zu Beginn des Jahrhunderts beschriebenen Eigenschaften dürften auch heute im Wesentlichen noch Geltung haben: „Sie sind trefflich zu Haus und Hof, beste Wächter, Verteidiger ohne Furcht und ohne Hinterlist, gute Viehtreiber und Viehhüter, gute Begleiter, trefflich, oft leidenschaftliche Zugtiere. Sie schützen Kinder und sind sehr liebevoll, freundlich, anhänglich, aufmerksam auf jeden Wink des Meisters, folgsam, unbestechlich und treu, leicht zu erziehen, lebhaft. Viele gehen gerne ins Wasser.“
Sicherlich ist der Große Schweizer Sennenhund heute weniger als Gebrauchshund als vielmehr als Haus- und Familienhund anzusehen. Dies mag insbesondere daran liegen, dass in unserer heutigen Zeit nicht mehr die Notwendigkeit besteht, auf die speziellen Gebrauchsmerkmale dieser Rasse zurückzugreifen. Auch kann man beim Großen Schweizer Sennenhund nicht leugnen, dass eine gewisse Sturheit angelegt ist, hier ist Konsequenz in der Erziehung gefragt. Er ist kein Jäger, was ein stressfreies Bewegen außerhalb des Grundstückes ermöglicht. Für den Großen Schweizer Sennenhund ist ebenso wie für alle Sennenhundrassen vordergründig wichtig, bei seinen Menschen zu sein, allein hierdurch kristallisieren sich seine hervorragenden Qualitäten heraus. Für einen dauernden oder auch nur teilweisen Aufenthalt in einem Zwinger ist diese Rasse völlig ungeeignet.
Geschichte
Als Vorfahren dieser Rasse sind die früher häufig in Mitteleuropa, insbesondere in der Schweiz in Erscheinung tretenden Metzger- oder Fleischerhunde anzusehen. Diese starken, dreifarbigen, schwarzbraunen oder gelben Hunde wurden von Metzgern, Viehhändlern, Handwerkern und Bauern gern zum Schutz, als Viehtreiber oder zum Ziehen von Karren verwendet.
1908 stellte erstmals Franz Schertenleib bei der Jubiläumsausstellung der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft – SKG – in Langenthal einen solchen Hund – Rüde – als „kurzhaarigen Berner Sennenhund“ vor. Dem großen Förderer der Schweizer Sennenhunde, Prof. Albert Heim, der an diesem Tag als Zuchtrichter eingesetzt war, ist es zu verdanken, dass diesem vorgestellten Hund besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Anhand dieses ersten vorgestellten Hundes wurde durch Prof. Heim ein Rassestandard erstellt und Franz Schertenleib suchte nach weiteren Vertretern dieser Rasse. Er fand zwei Hündinnen, mit denen letztlich eine Zucht aufgebaut wurde. Bereits 1909 wurde die Rasse als Großer Schweizer Sennenhund in das Schweizerische Hundestammbuch eingetragen. Durch die Bezeichnung „Großer Schweizer Sennenhund“ wurde eine Abgrenzung zum Appenzeller- und Berner Sennenhund vorgenommen, der Entlebucher Sennenhund war zu dieser Zeit als Rasse noch nicht bekannt.
1912 wurde der Klub für Große Schweizer Sennenhunde gegründet. Die Zuchtbasis blieb über lange Zeit recht eng, weil es sehr schwierig war, für die Zucht geeignete Hündinnen ausfindig zu machen. Ab 1933 wurden dann jährlich regelmäßig 50 und mehr Hunde in das Schweizer Hundestammbuch eingetragen. Besondere Anerkennung fand die Rasse endgültig im und nach dem 2. Weltkrieg, weil sich die Hunde im Dienste der Schweizer Armee als genügsame und zuverlässige Zug- und Traghunde bewährten.
In Deutschland wird der erste Wurf 1937 im Zuchtbuch des Schweizer Sennenhund Verein – SSV – vermerkt, jedoch sind erst regelmäßige Eintragungen ab 1963 (bis 10 Hunde) bzw. ab 1973 (mehr als 10 Hunde) zu verzeichnen. In den letzten Jahren wurden jährlich mehr als 100 Hunde in das Zuchtbuch eingetragen.
Die Rasse wird im Landesverband betreut vom:
Schweizer Sennenhund Verein für Deutschland e.V.
Reinhardt Leinweber
Feldweg 8
35274 Kirchhain
Juni 2013