Klassifikation:
Schwarzer Terrier
FCI-Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Ursprung:
Russland
Verwendung:
Schutz-, Wach-, Gebrauchshund, Sport-, Begleit- und Familienhund
Farben:
schwarz
Stockmass +
Gew. (Rüde):
66 – 72 cm
bis 60 kg
Stockmass +
Gew. (Hündin):
64 – 70 cm
bis 60 kg
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Beschreibung
Im Laufe der Jahre hat sich der Schwarze Terrier zum vielseitig verwendbaren Allrounder entwickelt. Ob auf dem Hundeplatz beim Arbeiten in den Bereichen Agility, Obedience und Fährtenarbeit oder als Therapie- und/oder Behinderten-Begleithund stellt er seine hervorragenden Eigenschaften unter Beweis. Dabei kommt ihm sein ausgeprägter Familiensinn genau so zu gute wie sein enorm starkes Nervenkostüm. Die Intelligenz und seine Lernfreude machen ihn zum idealen Sport- und Freizeitpartner.
Schwarze Terrier Welpen haben ein enorm hohes Spielbedürfnis und sind zudem sehr verschmust. Eine gewisse Sturheit lässt sich jedoch nicht von der Hand weisen. Ordentliche Prägung und eine konsequente (auf keinen Fall harte) Erziehung sind unumgänglich. Nur dann kann der Hund seine einzigartigen Eigenschaften voll entfalten.
Erwachsene Tiere haben eine Größe von ca. 64 cm – 72 cm bei einem Gewicht von bis zu 60 kg. Das Fell besteht aus einem festen, rauen Deckhaar und Unterwolle. Die Pflege besteht aus regelmäßigem Kämmen und Bürsten. Die ebenfalls vorhandene Unterwolle sollte, je nach Bedarf, mit entsprechenden Werkzeugen entfernt werden.
Sein heutiges Erscheinungsbild ist das eines überdurchschnittlich großen, kraftvollen und doch eleganten Hundes. In der Bewegung besticht er durch sein fließendes Gangwerk. Vorbei ist auch die Zeit des „möglichst naturbelassenen Äußeren“. Das Trimming (mit reichlich Kopf- und Beinbehang, wobei das Beinhaar säulenartig geschnitten wird und einige Zentimeter Haar am Körper belassen und in Form geschnitten werden) unterstreicht in jeder Hinsicht den kraftvollen und eleganten Ausdruck dieser Rasse, verleiht ihr sogar etwas bärenhaftes.
Da er vielseitig einsetzbar ist, eignet er sich als Sport-, Begleit- und Familienhund. Seine Erziehung verlangt die nötige Konsequenz gepaart mit Liebe und Verstand. Der Schwarze Terrier lernt sehr schnell und hat viel Freude an der Arbeit mit seinem zweibeinigen Partner. Jedoch ist auch hier nicht zu leugnen, dass das Erwachsenwerden bis zu 3 Jahren dauert.
Der Bewegungsdrang dieser Rasse ist nicht übermäßig, jedoch sollte ein täglicher Spaziergang von mindestens 1-2 Stunden möglich sein. Wer gerne lange ausgedehnte Wanderungen macht, kann auch hier den Hund ohne Probleme mitnehmen. Als Begleiter am Fahrrad und am Pferd oder sonstige Freizeitbeschäftigungen sind kein Problem für diese anpassungsfähige Rasse.
Einzig die Pflege des Schwarzen Terriers stellt einen gewissen Aufwand dar. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen sind unvermeidbar. 3-4 mal im Jahr muss der Hundefrisör Hand anlegen.
Geschichte
Der Schwarze Terrier, auch bekannt unter der Bezeichnung „Schwarzer Russischer Terrier“, ist eine noch sehr junge Rasse. Betreut im Klub für Terrier stellt er die größte Rasse in der Terrierfamilie dar.
In den 40-iger Jahren wollte die russische Armee einen vielseitig einsetzbaren Schutz- und Gebrauchshund züchten. Dieser sollte sowohl den umfangreichen Arbeitsanforderungen, als auch den unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen der damaligen UDSSR gerecht werden.
Ziel war es Hunde zu züchten, die selbständig und fast ohne menschliche Hilfe Grenzen, Gefangenenlager und wichtige Objekte bewachen konnten. Mut, Intelligenz, Wehrhaftigkeit und Gesundheit waren zum Erfüllen dieser Aufgaben die wichtigsten Eigenschaften. Dem äußeren Erscheinungsbild wurde wenig Bedeutung beigemessen und war in Folge dessen sehr uneinheitlich.
Mit der Zeit stellte sich jedoch als nachteilig heraus, dass der Schwarze Terrier einer gewissen Fellpflege bedurfte. Zudem war die psychische und physische Entwicklung erst mit ca. 3 Jahren abgeschlossen. Diese „Nachteile“ führten dazu, dass der Schwarze Terrier als nicht optimal geeignet eingestuft wurde.
Nach Stalins Tod wurden die ersten Rassevertreter an Privatpersonen und Züchter verkauft. Jetzt begann die eigentlich Zucht des Schwarzen Terrier.
Hier wurde jetzt auch Wert auf das äußere Erscheinungsbild der Rasse gelegt, ohne die charakterlichen Eigenschaften zu vernachlässigen.
1981 war es dann soweit. Der Schwarze Terrier wurde offiziell durch die FCI anerkannt. Im Laufe der folgenden Jahre erfreute sich die Rasse, auch über die Landesgrenzen der UDSSR hinaus, ständig wachsender Beliebtheit.
Die erste Eintragung im Zuchtbuch des Klub für Terrier fand 1985 statt. Hierbei handelte es sich um einen Importhund. Der erste Wurf fiel 1986. In der Folgezeit wuchs die Popularität ständig an. Bis zum Jahr 2007 wurden über 2000 Schwarze Terrier ins Zuchtbuch eingetragen.
Die Rasse wird im Landesverband betreut vom:
Autor: Martha Heine
Juni 2009