Klassifikation:
Rottweiler
FCI-Gruppe 2 – Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
Verwendung:
Sport-, Dienst-, Rettungs-, Therapie- oder Familienhund
Farben:
Schwarz mit rotbraunen, klar abgegrenzten Abzeichen
Stockmass +
Gew. (Rüde):
61-68 cm
ca. 50 kg
Stockmass +
Gew. (Hündin):
56-63 cm
ca. 42 kg
Weitere Bilder finden Sie am Seitenende.
Beschreibung
Positive Eigenschaften, wie ein ruhiges, ausgeglichenes und nervenstarkes Wesen mit einer hohen Reizschwelle zeichnen den Rottweiler aus.
Den Erhalt dieser Eigenschaften hat sich der ADRK e. V. als Ziel gesetzt.
Durch seine individuellen Eigenschaften ist der Rottweiler für viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten geeignet. Einige dieser Einsatzgebiete möchten wir an dieser Stelle vorstellen.
Rottweiler als Sporthund
Im Vielseitigkeitssport für Gebrauchshunde, Turnierhundsport, Agility, Flyball und Funfrisbee trägt der Rottweiler zur sozialen Interaktion innerhalb des Vereinslebens bei. Junge treten mit älteren Generationen in Kontakt und lernen voneinander.
Rottweiler als Diensthund
Die Polizei, Bundespolizei und Bundeswehr nutzen die hervorragenden Eigenschaften des Rottweilers, um ihn als Sprengstoff-, Brandmittel-, Rausch-gift-, Leichen- und Blutspürhund sowie Fährtenhund und Schutzhund einzusetzen.
Rottweiler als Rettungshund
Als Flächensuchhund, Trümmersuchhund und Lawinensuchhund wird er international in Katastrophengebieten eingesetzt und angefordert.
Rottweiler als „Helfer auf vier Pfoten“ und Therapiehund
Zertifizierte, tiergestützte Pädagogik hilft das Selbstbewusstsein ängstlicher Kinder zu stärken und zeigt ausgelassenen Kindern gewisse Grenzen auf.
Der Kontakt zu einem Hund trägt auf spielerische Art dazu bei, Kinder auf die Bedürfnisse anderer aufmerksam zu machen. Sie lernen, wie positiv ein partnerschaftliches Miteinander sein kann. Respekt und Verständnis dem Gegenüber zu entwickeln, ist eine Hauptaufgabe dieser Aktion. Der Prominente Metty Kings unterstützt das Projekt und tritt als Moderator in der Lehr-DVD auf.
Rottweiler als Familienhund
Durch seine positiven Charaktereigenschaften eignet sich der Rottweiler sehr gut als sozialer Begleiter und als tierischer Partner innerhalb der Familie. Eine konsequente Erziehung ist aber eine Grundvoraussetzung für ein problemloses Miteinander.
Geschichte
Schon früh erkannten die Römer wie wichtig eine Versorgung ihrer Soldaten auf Feldzügen mit frischem Fleisch war, deshalb führten sie immer lebendes Vieh mit. Dieses wurde von mittelgroßen Hunden getrieben, eben auch in die Gegend von Rottweil, das schon damals eine wichtige Ansiedlung war. Nach Zerfall des römischen Imperiums mischten sich die Treibhunde mit einheimischen Hunden und wurden Jahrhunderte lang auf den Verwendungszweck als Großviehtreibhund gezüchtet.
Bereits zu diesen Zeiten wurden die nicht dem natürlichen Charakter entsprechenden Tiere nicht für die weitere Zucht verwendet, eine mittlere bis hohe Reizschwelle war schon immer wichtig, damit die Tiere nicht vor den Rindern davonliefen. Ab dem Mittelalter war Rottweil ein wichtiger Viehumschlagplatz in Süddeutschland und der Hund erhielt daher seinen Namen: Rottweiler Metzgerhund. Auch die verschiedenen Schläge der Schweizer Sennenhunde stammen aus dem gleichen Ursprung und wurden zum gleichen Zweck – dem Großviehtreiben – gezüchtet.
Durch die vermehrten Viehtransporte per Bahn geriet der Rottweiler in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast in Vergessenheit, so soll es um 1900 in der Stadt Rottweil nur noch eine Hündin gegeben haben.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Rottweiler auf den damals beginnenden Hundeausstellungen vorgestellt. Die führenden Kynologen dieser Zeit, u. a. Franz Bazille, erkannten sehr schnell die hervorragenden Eigenschaften dieser Hunderasse und nahmen sich ihrer Entwicklung mit der Gründung von Rassezuchtvereinen an.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden vermehrt Hunde als treue Helfer im Polizeidienst eingesetzt. Neben Konrad Most ist der Gründer des Schäferhundvereins SV e. V., Rittmeister von Stephanitz, einer der Stammväter des Diensthundewesens. Aufgrund seiner guten körperlichen Konstitution und seines festen Nervenkostüms wurde der Rottweiler bereits 1910 als dritte von heute insgesamt 9 Gebrauchshunderassen (nach dem Schäferhund und dem Airedale Terrier) offiziell anerkannt.
Zum Rassestandard
Die Rottweilerzucht erstrebt einen kraftstrotzenden Hund, schwarz mit rotbraunen, klar abgegrenzten Abzeichen, der bei wuchtiger Gesamterscheinung den Adel nicht vermissen lässt und sich als Begleit-, Dienst- und Gebrauchshund in besonderem Maße eignet.
Der Rottweiler ist ein mittelgroßer bis großer, stämmiger Hund, weder plump noch leicht, nicht hochläufig oder windig. Seine im richtigen Verhältnis stehende, gedrungene und kräftige Gestalt lässt auf große Kraft, Wendigkeit und Ausdauer schließen.
Von freundlicher und friedlicher Grundstimmung, kinderliebend, ist er sehr anhänglich, gehorsam, führig und arbeitsfreudig. Seine Erscheinung verrät Urwüchsigkeit; sein Verhalten ist selbstsicher, nervenfest und unerschrocken. Er reagiert mit hoher Aufmerksamkeit gegenüber seiner Umwelt.
Die Rasse wird im Landesverband betreut vom:
Allgemeiner Deutscher Rottweiler Club e.V.
Silke Dersch
Hainstr. 6
35094 Lahntal
September 2012