Klassifikation:
Welsh-Corgi Pembroke
FCI-Gruppe 1 – Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Ursprung:
Großbritannien
Verwendung:
heute Familienhund
Farben:
rot-weiß, tricolour
Charakter:
intelligent, selbstbewusst, furchtlos, wachsam, humorvoll, gerne aktiv, aber nicht hektisch
Stockmass +
Gew. (Rüde):
26-30 cm
10-13 kg
Lebenserwartung:
13 – 14 Jahre
Beschreibung
Die pfiffigen, intelligenten und freundlichen Corgis haben sich als liebenswerte und humorvolle Familienhunde einen Freundeskreis geschaffen. Als ehemalige Arbeitshunde möchten Corgis ernstgenommen werden, wollen eine Aufgabe haben und brauchen konsequente Erziehung. Dabei sind sie keinesfalls stur oder eigensinnig, denn sie haben Spaß an der Betätigung und lieben es, Aufmerksamkeit und Lob zu bekommen. Bei einer schwachen Führung wird er allerdings seine Managerqualitäten entfalten und seine „Herde“ zu führen wissen! Man sollte sie keinesfalls als „Schoß- und Sofahunde“ unterschätzen, denn trotz der kurzen Beine halten Corgis bei (fast) allen Unternehmungen mit. Gerne lernen sie zu apportieren, auch Schwimmen lieben viele Pembrokes. In den Bergen sind sie erstaunlich geländegängig und geschickt, bei entsprechendem Training sind auch Tagestouren kein Problem. Als Begleiter am Fahrrad oder beim Joggen eignen sie sich weniger.
Pembrokes gibt es heute in allen Schattierungen von semmelblond bis tiefrot mit mehr oder weniger ausgeprägten weißen Abzeichen oder in tricolour, selten auch in sable. Auch wenn der Standard Hunde ohne weiße Abzeichen erlaubt, wird man solche Hunde heute nicht mehr finden. Das Fell ist ein dichtes Stockhaar mit viel Unterwolle und ausgeprägtem Haarwechsel. Vereinzelt fallen sogenannte „Fluffies“ mit langem Fell, die natürlich entsprechend aufwändiger zu pflegen sind.
Corgis sind sozusagen „tiefergelegte Schäferhunde“ mit entsprechend kräftigem Knochenbau. Der Ausdruck ist fuchsähnlich. Entscheidend dafür sind die großen Stehohren, wobei die Welpen mit Hängeohren zur Welt kommen und ihre „Tüten“ erst mit einigen Wochen aufzurichten beginnen. Als Besonderheit kommt beim Pembroke neben einer Langrute auch die vom Standard bevorzugte natürliche Stummelrute („Bob“) vor. Diese Stummelruten können von ultrakurz über „Rasierpinsel“ bis „Baguettebrötchen“ alle Längen aufweisen.
Die Lebenserwartung beträgt ca. 13 – 14 Jahre. In Deutschland fallen nur wenige Würfe pro Jahr.
Geschichte
Die Heimat des Welsh Corgi Pembroke ist das Keltenland Wales und dort die Grafschaft Pembroke, wie schon der Name sagt. Es gibt auch eine weitere Rasse, den Welsh Corgi Cardigan, von dem hier aber weiter nicht die Rede ist. Corgi bedeutet im Walisischen soviel wie „kleiner (niedriger) Hund“.
Über Jahrhunderte hinweg waren die Corgis unersetzliche Bauernhunde. Von jeher wurden die Pembrokes nur beim Großvieh eingesetzt: sie brachten Rinder und Ponys auf die weitläufigen, nicht eingezäunten Weiden und wieder zurück und trieben sie bei Bedarf auch über die Berge zu den Viehmärkten bis nach England. Außerdem hielten sie auf dem Hof Nager und Raubzeug kurz, meldeten Besucher und spielten auch mit den Kindern.
Als Treibhund musste der Corgi klein und flink sein, um schnell eine Kuh in die Ferse zu kneifen und unter dem Tritt wendig abzutauchen. Diese Eigenart hat ihnen in den 50er Jahren den Ruf des „Hackenzwickers“ eingebracht. Davon ist heute jedoch nichts mehr zu bemerken, höchstens ein sanfter Stupser mit der Schnauze in die Wade. Geblieben ist den Corgis aus dieser Zeit aber die stets hellwache Aufmerksamkeit, ihr blitzschnelles Reaktionsvermögen, ihr Selbstbewusstsein und ihre Furchtlosigkeit, aber auch ihre robuste Gesundheit und Wetterfestigkeit. Der Jagdtrieb ist wenig ausgeprägt.
Seit 1925 wurden Pembroke und Cardigan gemeinsam als „Welsh Corgi“ vom Kennel Club anerkannt, nach vielen Streitereien der Lager erfolgte 1934 endlich die offizielle Anerkennung als getrennte Rassen. Mit Beginn der Show-Karriere und parallel der Umstrukturierung der Landwirtschaft von Fleischrindhaltung auf Schafzucht und der Einzäunung der Weideflächen verschwanden die Corgis praktisch komplett von den Bauernhöfen, dafür leisten seit 1933 stets einige Pembrokes „bei Hofe“ der englischen Königin Elisabeth Gesellschaft.
Die Rasse wird im Landesverband betreut vom:
Club für Britische Hütehunde e.V.
Beate Steinz
Sonnenhang 23
63667 Geiß-Nidda
Autor: Almut Rosenfelder, Rassebetreuer für Welsh Corgi Pembroke
März 2008