West Highland White Terrier

Klassifikation:

FCI-Gruppe 3 – Terrier

Ursprung:

Großbritannien

Verwendung:

Attraktiver Familienhund, ursprünglich zur Jagd auf Dachs und Fuchs

Farben:

weiß

Stockmass +
Gew. (Rüde):

28 cm Schulterhöhe
ca. 8 kg

Weitere Bilder finden Sie am Seitenende.

Beschreibung

Der West Highland White Terrier ist so harmonisch und formvollendet in seiner Erscheinung wie ihn kein Designer besser hätte erschaffen können. Das elegante, weiße Haarkleid, die schwarze Nase, die dunkeln, tief sitzenden Augen, die unter den buschigen Augenbrauen hervorlugen, die forschen Ohren und die Rute, die wie ein Banner getragen wird, machen ihn zu einem wunderbaren, kleinen, kompakten, formvollendeten Hund.

Der West Highland White Terrier, von seinen Freunden kurz „Westie“ genannt, hat die Größe, um als richtiger Hund akzeptiert zu werden, ist aber andererseits klein genug, dass Sie ihn ohne Umstände in Ihrem Auto mitnehmen können oder um mit ihm bequem einen Sessel zu teilen. Unabhängig vom Wetter liebt der Westie den Aufenthalt im Freien, er passt aber auch gut in eine Wohnung. Sein herrliches, weißes Fell ist mit Kamm und Bürste leicht zu pflegen. Er haart kaum und verbreitet keinen unangenehmen Geruch. Er sieht aus wie ein Stofftier, ist aber sehr lebendig. Er registriert die geringste Veränderung in seinem Umfeld. Nichts entgeht seinen Nachforschungen, weder ein Mauseloch im Garten, noch ein neuer Schlüssel in der Tasche seines Besitzers.

Westie-Welpen sind kräftig und ausgelassen, voll Lebensfreude, fröhlich und frech. Diese Qualitäten bewahren sie sich bis ins hohe Alter. Grundsätzlich ist der Westie lieb, nett, freundlich aber niemals unterwürfig. Wenn Sie einen netten Hund haben möchten, der Ihnen brav bei den Füßen liegen bleibt, sollten Sie sich keinen Westie anschaffen. Wenn der Westie Ihre Aufmerksamkeit erlangen will, wird er auf Ihren Schoß klettern und das Buch, das Sie gerade lesen, zur Seite schieben oder seinen Kopf auf die gerade aufgeschlagene Seite legen. Nur selten wird es vorkommen, dass sich ein Westie Ihnen ganz und gar unterordnet. Sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein ist eine seiner liebenswertesten Eigenschaften. Sein Temperament und seine Bereitschaft, immer zu einem Spiel bereit zu sein, macht ihn zu einem idealen Spielgefährten für Kinder. Frauen mögen ihn wegen seines pflegeleichten Umgangs, seinem schmucken Aussehen und seiner Fröhlichkeit. Seine Hartnäckigkeit und sein Schneid jedoch machen ihn auch zu dem Hund für einen Mann. Er ist kein Ein-Mann-Hund, großzügig verteilt er seine Treue und Zuneigung auf die ganze Familie. Selbstverständlich zeigt er dabei manchmal Vorlieben für eine bestimmte Person.

Der Westie ist sehr intelligent und lernt schnell. Er ist zu klug um streitlustig zu sein, wenn jedoch ein anderer einen Streit sucht, wird er diesem nicht aus dem Weg gehen, egal wie groß der Angreifer ist. Er ist ein aufrechter Bursche mit einem guten Charakter. Wer einen Westie besitzt, braucht keinen großen Hund, da der Westie glaubt, er sei einer.

Geschichte

Wie viele andere Rassen wurde auch der West Highland White Terrier erst nach der Aufstellung eines Rassestandards und Gründung von Rassehundeklubs weitgehend einheitlich gezüchtet. Das war im Jahr 1905 in Schottland und 1906 in England. Wobei der West Highland White Terrier Club of England der bis heute bedeutendste Klub für die Rasse ist. Bis zu der Gründung des Schottischen Klubs wurden von verschiedenen Clans in Schottland vom Typ unterschiedliche mehr auf den jagdlichen Gebrauch als auf das Erscheinungsbild ausgerichtete Terrier gezüchtet. Diese sahen je nach Gebrauch dem heutigen Skye-, Scottish-, Cairn- oder auch Westie ähnlicher, wobei noch bis zum Jahr 1924 immer wieder Westies mit Cairn-Terriern gepaart wurden, immer mit dem Vorzug der jagdlichen Eignung. Bereits bei der Aufstellung des Rassestandards gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen den Parteien die eher das Schwergewicht auf die Gebrauchstüchtigkeit und anderen, die mehr Wert auf das Exterieur legten. Ab dem Jahr 1924 behielten eindeutig die Züchter die Führung, die auf einen einheitlichen Typ ausgerichtet waren. Die Rasse verbreitete sich bereits kurz nach Aufstellung des Standards in alle Welt. Im Jahr 1910 wurde der erste West Highland White Terrier unter „Schotten-Terrier“ in ein deutsches Zuchtbuch eingetragen. Die Rasse hatte jedoch bis 1970 mit bis dahin eingetragenen 1752 Hunden hier nur eine geringe Bedeutung. Ab da ging es mit den Zahlen steil aufwärts, mit allen dafür typischen, negativen Erscheinungen. 1997 wurde die Zahl 30 000 überschritten und die Zuchtzahlen erreichten um das Jahr 2000 ihren Höhepunkt mit jährlich über 3000 Eintragungen in das Zuchtbuch. Zur Zeit hat sich die Zucht etwas konsolidiert, mit jährlich ca. 1200 Eintragungen in das Zuchtbuch des Klub für Terrier.

Zum Rassestandard

Allgemein:
Kräftiger, kompakter Körper; Hals lang genug, damit der Kopf im Winkel von 90 Grad getragen wird. Fließende Übergänge vom Hals über die Schulter zum kurzen, kompakten Körper. Muskulöse Läufe mit kräftiger Hinterhand

Verhalten und Charakter:
Aktiv, unerschrocken, robust, mit beträchtlichem Selbstvertrauen. Wachsam, fröhlich, mutig, selbsbewußt aber freundlich.

Kopf:
Vorgesicht wenig kürzer als der Schädel. Deutlicher Stop; Augen dunkel, weit voneinander angeordnet, mittelgroß nicht rund, etwas tief sitzend. Ohren klein, aufrecht getragen, weder zu weit noch zu dicht zusammen stehend. Kiefer kräftig, zwischen den Fangzähnen so breit, wie es mit dem verlangten Ausdruck an Raubzeugschärfe vereinbar ist. Die Zähne sind im Verhältnis zur Größe des Hundes groß, Scherengebiss. Nasenschwamm schwarz und ziemlich groß.

Körper:
Kompakt mit ebenem Rücken, tiefer Brust, hohem Rutensitz und aufrecht getragener Rute, die nicht zu lang sein sollte.

Vorder- und Hinterhand:
Kurze Läufe, Schulterblätter breit und eng am Brustkorb anliegend, Buggelenk gut nach vorn gelagert. Oberschenkel stark bemuskelt. Sprunggelenke gut unter den Körper gestellt und gut gewinkelt. Ballen dick gepolstert. Ballen und Krallen vorzugsweise schwarz.

Gangwerk:
Frei und gerade, rundum flüssig. Die Vorderläufe werden raumgreifend aus der Schulter nach vorn bewegt. Bewegung der Hinterhand frei und kraftvoll. Sehr biegsame Knie- und Sprunggelenke und gut unter den Körper greifende Sprunggelenke bewirken den Schub.

Haarstruktur und Farbe:
Doppeltes Haarkleid. Das Deckhaar besteht aus ca. 5 cm langem, harschem Haar ohne jegliche Locken. Die Unterwolle ist pelzartig, kurz, weich und dicht. Offenes Haar ist äußerst unerwünscht. Die Haarfarbe ist weiß.

Größe:
Die Schulterhöhe beträgt ca. 28 cm (11 in.)

Autor: Walter Berghäuser

Mai 2008